
Angeführt von Kapitän Cristian Savani, starteten die Italiener mit beeindruckendem Servicedruck ins Match und brachten die anfänglich verhaltenen Serben in arge Bedrängnis. Nachdem auch Serbiens Superstar Ivan Miljkovic zu Beginn farblos geblieben war, hatten die Italiener wenig Mühe zum Satzerfolg zu kommen (25-17).
Im zweiten Durchgang wendete sich das Blatt. Auf der einen Seite schienen die Serben, die Nervosität abgelegt zu haben, andererseits ließ das italiensche Service merklich nach (sieben Fehler, Anm.). Auch Miljkovic zeigte sich wieder in Spiellaune und punktete nach Belieben. Mit 25-20 sicherte sich Serbien den zweiten Satz.
Die Serben, die sich nun in einem Spielrausch befanden, setzten ihren Erfolgslauf auch im dritten Satz fort. Nach einer 12-7 Führung der Serben, brachte eine 3-Punkte-Serie die Italiener bis auf 14-15 heran. Eine kurzzeitige Führung (18-17), konnten die Italiener hingegen nicht lang behaupten und sahen sich schnell wieder im Rückstand (21-23). Wieder flatterten bei den Serben kurz die Nerven und Italien glich aus (23-23). Beim ersten Satzball hatte Serbien das Glück auf seiner Seite. Ein Service-Netzroller landete unerreichbar, kurz hinter dem Netz (25-23).
Im nächsten Satz wollten die Italiener ihr Glück förmlich erzwingen und legten einen Blitzstart hin (10-6). Punkt um Punkt, kämpften sich die Serben jedoch wieder heran und schafften den Ausgleich (13-13). Nachdem sich Italien abermals abgesetzt hatte (17-14), kam es zu einer strittige Spielszene, die große Diskussionen auf beiden Seiten auslöste. Die Italiener beschwerten sich zu lautstark und kassierten eine gelbe Karte. In der Folge schienen die Italiener, ein wenig den Faden verloren zu haben, wodurch Serbien die Führung an sich riss (21-19). Den ersten Satzball holten sich dennoch die Italiener, nutzten ihre Chance aber nicht. So erspielte sich Serbien den ersten Matchball. Der zuvor eingewechselte Milos Terzic, avancierte zum Joker. Sein Service landete kurz vor die italienischen Grundlinie (26-24). Serbien durfte über den zweiten EM-Titel der Geschichte jubeln.
Der serbische Libero Nikola Rosic jubelte nach dem Sieg: „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir wollten eine Medaille gewinnen. Das es zu Gold gereicht hat, ist für mich eigentlich unfassbar.“ Rosic sprach auch den Zusehern sein großes Lob aus: „Die Stimmung in der Halle, sucht seinesgleichen. Das war fast besser als in Serbien.“
Finale – 2011 CEV European Championship
Serbien – Italien 3-1 (17-25, 25-20, 25-23, 26-24)
Topscorer: Miljkovic 18, Kovacevic 14 bzw. Lasko 16, Mastrangelo 13
Individuelle Auszeichnungen:
MVP: Ivan Miljkovic (SRB)
Topscorer: Maxim Mikhaylov (RUS)
Bester Angreifer: Maxim Mikhaylov (RUS)
Bester Servicespieler: Bartosz Kurek (POL)
Bester Blocker: Marko Podrascanin (SRB)
Bester Annahmespieler: Nikola Kovacevic (SRB)
Bester Libero: Andrea Bari (ITA)
Bester Zuspieler: Dragan Travica (ITA)